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Sugar Queen & The Straight Blues Band / Sugar Queen Live – CD-Review

War das ein tolles Konzert im To Hoop, Rheinberg.
Die Nachwirkungen waren anhaltend. So etwas wie ein Hochdruckgebiet im Frühling. Sugar Queen & The Straight Blues Band haben vollkommen richtig gehandelt, die Überlegungen für ein Live-Album in die Tat umzusetzen.
Gesagt, getan. Mitte März 2019 kam "Sugar Queen Live" auf den Markt.
Die Credits aller zehn Songs gehen an Michele Denise aka Sugar Queen. Bei drei Liedern tauchen die beiden Gitarristen der Straight Blues Band auf. Dafür gibt es schon einmal ein Kompliment an die Formation um die tolle Sängerin, deren Wurzeln im sonnigen Florida liegen.
Schon zweimal konnte sich RockTimes davon überzeugen, welches hohe Niveau Jean Raven sowie Andy Aerts haben. Diese Klasse reflektiert auch die vorliegende Platte. Ebenfalls außer Frage steht die Güte des Rhythmus-Duos in Person von Bassist Erwin Huigen und Thierry Stievenart (Schlagzeug).

Bestens kommt die Scheibe mit "Give Sugar" in Schwung.
Groove und feinste Gitarren-Klänge erreichen die Ohren des Hörers und man ist fasziniert von Sugar Queens Stimme. Den Songtitel etwas abgewandelnd, könnte man auch sagen, dass Sugar Queen & The Straight Blues Band ordentlich Gas geben. Hinhörer!
Gleich danach folgt ein Highlight. Das Quintett taucht tief in den Slow Blues ein. Die Präsenz einer bemerkenswerten Stimme sorgt für Gänsehaut und was die beiden Sechssaiter-Spezialisten auf den Plan rufen, sorgt für eine beständige Gänsehaut. Bei dieser Nummer sollte man in einem weiteren Durchlauf unbedingt auf die Rhythmus-Abteilung achten. Klasse! Der entschleunigte "Wanna Take My Man"-Ableger des Zwölftakters ist bei der Combo in besten Händen. Perfekt!

Noch höher hinaus geht es mit den Emotionen in "Nothings Gonna Hold Me Back".
Anfänglich untermauert ausschließlich dezente Erwin Huigen-Bass-Begleitung einen derart starken Sugar Queen-Gospel-Gesang, dass einem förmlich die Spucke wegbleibt. Auch hier ist der Slow Blues angesagt und der ist bis zur Halskrause gefüllt mit Gefühlen. Der Gesang thront quasi über der Musik, die von einer Gitarren-Exkursion gekrönt wird. Entsprechend begeistert ist dann auch der Beifall. Super!

Infizierend groovt "Big Mama Told Me".
An dieser Stelle vermischt die Formation den 12-Takter aus der Windy City mit einer sehr fein arrangierten Portion Jazz-Swing. Da kann man dem Hörer nur viel Spaß beim Genießen dieser musikalischen Variante wünschen. Das leicht ruhiger gestaltete Ende spricht für sich.
In eine anderen Mixtur kommt "I Can’t Wait" daher. Ja, auch diese Nummer hat den Swing, allerdings fügt man hier doch einige Tropfen Funk in die Struktur. Man kann es nicht oft genug betonen … die beiden Gitarristen sind einfach eine Klasse für sich.
Eine etwas größere Portion Funk beinhaltet der gut rockende "Bullock Blues" und "Twos And Fews" serviert uns den Fußwippen-Shuffle. Tanzen ist auch erlaubt.

In "Big Leg Girl" fordert die Frontfrau das Publikum zum Tanzen auf.
Berechtigt, denn diese Nummer ist ebenfalls wie geschaffen für Bewegung zum flotten Blues, in dem der Wah Wah-Pedal-Einsatz zusätzlich motiviert.
Man kann auf der Tanzfläche bleiben, denn "Hold Your Drank" ist dann der perfekte Boogie-Abschluss. Da befeuern gleich beide Gitarristen die Szenerie mit den ansteckenden Licks. Die Dynamik in dieser Nummer ist bemerkenswert. Klasse!

Sugar Queen & The Straight Blues Band halten den Bogen der Begeisterung von der ersten bis zur letzten Nummer gespannt und an diesem Album wird man immer wieder seine Freude haben. Der abschließende Applaus steht sozusagen stellvertretend für die Klasse von "Sugar Queen Live".


Line-up Sugar Queen & The Straight Blues Band:

Sugar Queen (vocals)
Andy Aerts (guitar)
Jean Raven (guitar)
Erwin Huigen (bass)
Thierry Stievenart (drums)

Tracklist "Sugar Queen Live":

  1. Give Sugar
  2. Wanna Take My Man
  3. Big Mama Told Me
  4. Bullock Blues
  5. Twos And Fews
  6. Nothings Gonna Hold Me Back
  7. Travelling Man
  8. I Can’t Wait
  9. Big Leg Girl
  10. Hold Your Drank

Gesamtspielzeit: 41:53, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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