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Ra’s Dawn / From The Vile Catacombs – CD-Review

Ra's Dawn - From The Vile Catacombs

Dass aus Koblenz nicht nur Black Thrash und sonstiges Geknüppel kommt, sondern auch richtig geiler Prog(Power) Metal, beweisen die Rheinland-Pfälzer Ra’s Dawn  mit ihrem dritten Langdreher "From The Vile Catacombs".

Acht Jahre hat es nun (seit der At The Gates Of Dawn von 2009)  gedauert, bis sich die Fans über neues Material freuen dürfen. Aber das Warten hat sich letztlich doch gelohnt.
Wenn man nun  die Herkunft ausblendet und sich nur auf die Musik konzentriert, könnte man glatt glauben es mit einer amerikanischen Band vom Schlage Nevermore zu tun zu haben.

Und genau jene Fans von Nevermore und Co. sollten sich diese neue Scheibe nicht entgehen lassen. Okay, die Koblenzer fahren keinen Rip Off der Seattle-Jungs auf, aber gewisse Parallelen sind schon zu finden. Genauso wie es auch gewisse Momente zu erlauschen gibt, die an Iced Earth erinnern.
Gepaart mit der sehr melodiösen und vor allem kraftvollen Stimme Olaf Reimanns ergibt sich hier eine tolle Scheibe, die sich definitiv nicht vor der internationalen Konkurrenz verstecken muss. Im Gegenteil, was hier auf den Instrumenten geboten wird, wird so manchen selbsternannten Möchtegern-Gitarrenvirtuosen die Kinnlade runterfallen lassen. Besonders die tollen Melodien lassen einen so schnell nicht mehr los.

Echte Highlights der Scheibe sind "Soraya’s Eyes", das mit tollem Frauengesang (als Konterpart zu Olafs Gesang) punkten kann und wegen den orientalischen Melodien und knackigen Soli aufhorchen lässt. Erinnert irgendwie an eine thrashige Version von Temple Of Love.
Auch der abschließende Track, der mit fast zehn Minuten zu Buche schlägt, zeigt die Band nochmal in absoluter Höchstform. Besonders hier kann Olaf noch einmal mit seiner Stimmvielfalt überzeugen. Power Prog vom Allerfeinsten. Und fast schon nur wegen dieses Tracks Kaufempfehlung. Ebenso weiß der siebte Song "Revenant Soul" zu überzeugen, beginnt dieser als lupenreiner Thrasher, mutiert im Mittelteil zur Powerballade, nur um am Ende wieder alles nieder zu prügeln. Klasse! Wenn die Band es nächstes Mal schafft, eine Scheibe mit nur solchen Kalibern aufzunehmen, dann fress ich einen Besen, wenn es mit dem internationalen Durchbruch nicht klappt.

Es gibt auch etwas weniger progressive Songs, die dafür mit ihren Grooves überzeugen können ("(We Play) The Music Of The Devil"), also für (fast) alle Headbanger etwas dabei, die ihren Metal kraftvoll mit schönen Melodien (keine Kindergartenlala-Lieder wie so manch andere deutsche Combo….) mögen.
Auch die Produktion (Kohlekeller Studio) kommt richtig dick daher, nicht überproduziert sondern einfach nur kraftvoll.


Line-up Ra’s Dawn:

Olaf Reimann (vocals)
John Schmitz (guitars)
Marek Schoppa (guitars)
Martin Balthes (bass)
Marco Freimuth (drums)

Nemesis von Eigensinn (female vocals – #4)

Tracklist "In The Vile Catacombs":

  1. Inside Out
  2. Crusher
  3. Ghosts Of My Mind
  4. Soraya’s Eyes
  5. Speak To The Dead
  6. (We Play) The Music Of The Devil
  7. Revenant Soul
  8. From The Vile Catacombs Of Sahure

Gesamtspielzeit: 47:16, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Jens Groh

Hauptgenres: Metal in (fast) allen Varianten / aber auch mal Rock, Pop…
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Mail: jens(at)rocktimes.de

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