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Martin Engeliens Go Music – Konzertbericht, 06.04.2018, The Whistle, Kempen

Im April 2018 hatte die Go Music einen Deal mit dem Frühling.
Neben dem Organisator der monatlichen Konzertreise Martin Engelien, sorgten Cherry Gehring, Victor Smolski sowie Claudia Lippmann für beste Laune.
Als Mitglied der Band Pur muss man den Keyboarder Cherry Gehring wahrlich nicht mehr vorstellen. Eine Dekade lang verbreitete er mit dem Comedy-Trio Backblech Stimmung und bei den Händelfestspielen in Halle begeisterte er gemeinsam mit Maggie Reilly, Bobby Kimball sowie Steve Hackett das Publikum. 2012 veröffentlichte er "Machs laut, ’s isch Stereo" ein Album in schwäbischer Mundart. 2013 trat er mit der Cherry Gehring Band im Vorprogramm von Pur auf und stellte dabei sein Album vor.
Einen großen Fan-Kreis weist der Künstler Victor Smolski durch seine Aktivitäten bei Rage, Almanac, beziehungsweise Mind Odyssey oder dem Lingua Mortis Orchestra, einem Projekt mit über einhundert Musikern, auf. Ende 2017 kam Almanacs Album "Kingslayer" auf den Markt. Bei Alben wie "Destiny", "Heretic" oder "Majesty & Passion" liest man seinen Namen auf dem Cover. 2014 erschien Victor Smolskis Buch "Straight To Hell Or To Paradise".
Die Schlagzeugerin Claudia Lippmann »[…] schloss das Studium am Drummers Institut erfolgreich mit Diplom ab und ist seit 2010 selbst Dozentin. […]«
In einem Go Music-Newsletter steht weiterhin: »[…] Neben Funk und Soul, Rock und HipHop bringt Claudia Klänge der Afrikanischen- und Welt-Musik mit. […]« Claudia Lippmann trommelt auch für The Black Sheep beziehungsweise Jimmy Cornett & The Deadmen und in der Band des "Neo Magazin Royale".

Go Music im April 2018 im The Whistle Kempen

Go Music im April 2018 im The Whistle Kempen

Vor dem Start der monatlichen Go Music-Konzertreise gibt es keine Proben. Sehr wohl sprechen sich die Akteure bezüglich der Songs für die Auftritte ab.
So standen unter anderem – hier nicht in chronologischer Reihenfolge aufgeführt – "Don’t Stop" von Fleetwood Mac, "Chain Of Fools" (auch Aretha Franklin), zwei Titel von The Police ("Walking On The Moon", "So Lonely"), "Black Night" (Deep Purple), "Silent Running" von Mike & The Mechanics, "People Get Ready" (Curtis Mayfield), Huey Lewis' "Power Of Love", "Man In The Mirror" (Michael Jackson), "T.N.T" (AC/DC) oder Bob Segers "Old Time Rock&Roll" auf der Setlist.
Als Zugabe kredenzte das Quartett "Out In The Fields" (Gary Moore).
Gegen 21:00 Uhr setzte sich der Go Music-Zug – oder sollte man besser Rennwagen sagen – mit dem instrumentalen Opener "Courage" in Bewegung.
Die Gig-Eröffnung barg nicht nur rockige Aspekte in sich. In seinem Vorstellungssolo gönnte sich Cherry Gehring auch einen Ausflug ins jazzige Terrain, nur um danach auf den schwarzen und weißen Tasten in höhere Sphären aufzusteigen. Victor Smolski zeichnete mit seiner Finger-Fahrt rockig-bunte Bilder und Claudia Lippmann verdeutliche, wie dynamisch, differenziert und akzentuiert sie trommeln kann. Martin Engelien ließ die dicken Saiten energetisch schnurren und bewies, wie toll sich ein Tieftöner im Funk tummeln konnte. Bei dieser Go Music-Ausgabe bildeten sich so einige musikalische Partnerschaften, bei denen Martin Engelien die zentrale Figur war.
So kam es zu instrumental-verbalem Austausch zwischen dem Bass-Mann und Claudia Lippmann, Victor Smolski oder Cherry Gehring. Nach einem Gitarre-/Bass-Gespräch gab es in "Chain Of Fools" sogar die flott inszenierte Dreier-Ausgabe dieser Frage-Antwort-Einlage.Toll!

Martin Engelien (bass, backing vocals)

Martin Engelien (bass, backing vocals)

Über die gesamte Konzert-Distanz sang Cherry Gehring mit toller Stimme alle Lead Vocals und schon ziemlich zu Beginn des Auftritts befand sich Cherry Gehring auf seine ganz persönlich-sympathische Art in der Rolle des Gotthilf Fischer der Go Music, denn der Pur-Musiker brachte wohl die gesamte Menschenmenge im The Whistle zum Singen. Klasse Performance! Als er in einem Solo die weißen Tasten mit der Zunge spielte (siehe Bildergalerie), befand der sich in der Rolle eines Jimi Hendrix. Cherry Gehring faszinierte durch so manche Freestyle-Soli über die gesamte Tastatur seines Keyboards. Bei seinem Vocal-Solo verknüpfte er den coolen Reggae von "So Lonely" mit Bob Marleys "No Woman, No Cry". Bei dieser Performance fehlte nur das Konfetti, aber das wurde ja auf musikalische Art und Weise verteilt. Bei einem anderen Intermezzo berief er sich auf "Billie Jean". Originell fiel seine Ansage zum AC/DC-Klassiker "T.N.T." aus, denn im Schwäbischen spricht man Ei wie Oi aus.
Die musikalische Feinkost des Quartetts motivierte die Publikums-Begeisterung von der ersten Minute an. Zeitweise fegte ein Frühlingssturm mit Pommesgabel-Stimmung durch die Location. Victor Smolski war der Zauberer auf den sechs Saiten und hinterließ deutliche Spuren im Rock-Asphalt. Erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit er Klänge kreierte. Auch vehementere Tonfolgen waren ihm nicht fremd. Einerseits entwickelte er im balladesken Bereich hymnische Phrasierungen, andererseits transformierte Victor Smolski messerscharfe Riffs zum Rock’n’Roll auf dem Fretboard. So zum Beispiel in "Power Of Love", als die Uhr in Richtung Pause tickte. Höchst interessant waren die meisterlichen Tremolo-Einsätze des Gitarristen. Der Flinkefinger konnte eine musikalische Schallmauer durchbrechen.
Beeindruckend waren die vielen Facetten des Claudia Lippmann-Grooves und ihre hohe Drumstick-Flexibilität. Bei Martin Engeliens Alleingängen verschmolzen Funk, Fusion, Jazz und Psychedelic zu einem tonalen Genuss der Extraklasse. Extraklasse war auch diese Ausgabe der Go Music.
Im Mai werden die Sängerin Sylvia Gonzáles Bolívar (Phil Collins, Rod Stewart, Marianne Rosenberg, Uwe Ochsenknecht), Gitarrist Dirk Edelhoff (Soulfingers), Drum-Ikone Mel Gaynor (Simple Minds) und natürlich Martin Engelien die Bühnen rocken.
Wir bedanken uns bei Martin Engelien für den Platz auf der Gästeliste.

Line-up Martin Engeliens Go Music im April 2018:

Martin Engelien (bass, backing vocals)
Cherry Gehring (vocals, keyboards)
Victor Smolski (guitar)
Claudia Lippmann (drums)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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