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Greyhound’s Washboard Band / Street Corner Blues – CD-Review

Greyhound’s Washboard Band wurde 2015 gegründet. Sie »[…] ist Gewinner der "German Blues Challenge 2017".« Anfang 2018 folgt die Teilnahme bei der International Blues Challenge in Memphis. Zwei Monate später steht die European Blues Challenge im norwegischen Hell auf dem Programm. Zwei wichtige Termine im Werdegang von Greyhound George, Andy Grünert sowie Washboard Wolf. RockTimes wünscht viel Erfolg für die Missionen.
Das Trio hat sich den Blues der »[…] zwanziger und dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts […]« auf seine Fahne geschrieben.
Mit dreizehn von Jürgen Schildmann aka Greyhound George geschriebenen Songs und nur zwei Fremdkompositionen (Fred McDowell/Memphis Minnie) darf schon von den insgesamt fünfzehn Liedern her Authentizität erwartet werden.

Der Song "Apple Street To Memphis" fokussiert in gut dreieinhalb Minuten das zentrale Thema des Unternehmens International Blues Challenge. Dabei kommt dieser Track ausgesprochen locker – versehen mit einem herrlichen Groove – daher. Der Hörer fängt augenblicklich Feuer. Die von Tino Bubig im Maschinenraum Tonstudio, Herford, aufgenommenen und gemixten Lieder haben diesen besonderen Charme im Sound. Alle Details bekommt man in einer tollen Transparenz mit, und so wirkt das Album einerseits kompakt und andererseits kann sich der Hörer besonders an den vielen unterschiedlichen Instrumenten von Washboard Wolf erfreuen.
Ja, die weiter oben erwähnte Authentizität kommt hier definitiv nicht zu kurz.

Im Stile der langen Tradition von Straßenmusikern bereichert das Trio die nationale und international Blues-Szene sehr deutlich. Titel wie der des Openers "Do That Thing (21st Century Bluesman)" mit seinem ansteckenden Groove/Tempo, Slide-Gitarren-Einsatz sowie einer herrlichen Harp-Action, belegen, dass Greyhound’s Washboard Band up to date ist. Auch "Fake News Blues" – dieser Begriff wurde erst 2017 offiziell im Duden aufgenommen – stammt aus einem aktuellen Wortschatz. Die sich um eine Beziehung rankende Story wurde mit stimmungsvollen Einzeldarbietungen arrangiert und abermals bringt Greyhound George das Bottleneck zum Einsatz.

So passen auch die beiden Coversongs "Shake Em On Down" und "My Wash Woman Is Gone" perfekt ins Konzept des Albums. Da ist im erstgenannten Song tolle Dynamik angesagt und auch beim Memphis Minnie-Stück ist das Aufsehen erregend, wenn Washboard Wolf Rhythmen in Szene setzt. Bei dieser Nummer gehören die Lead Vocals Andy Grünert. Klasse Gesang, den man hier zu Ohren bekommt – von beiden Künstlern.
Spätestens bei den "Nine Lives" wird klar, dass die Fan der geslideten Gitarre voll auf seine Kosten kommt. Groove, überall, wo man sich auf der Scheibe gerade befindet. Besonders viel davon hat das Stück "No Mo" abbekommen. Achtung! Zum "Street Corner Blues" darf auch getanzt werden und dabei kriegt man noch eine Portion Boogie frei haus mitgeliefert. Highlight!
"Ain’t It Lonesome" entpuppt sich als eine wunderschöne Ballade und am Ende der vorliegenden Platte verwöhnt uns das Trio nochmals mit einem Track, der sich, inklusive Washboard Wolf-Solo, flott durch das Country Blues-Baumwollfeld bewegt.

So oszillieren die Lieder zwischen traditionellem Blues, Country Blues, swinging Blues oder groovy Blues. Der Greyhound’s Washboard Band-Blues von der Straßenecke hat voll überzeugt.
Den letzten Songtitel könnte man etwas abgewandelt als beste Werbung für "Street Corner Blues" hernehmen, denn was man hört, ist auf hohem Niveau inszeniert, auch was man bekommt.


Line-up Greyhound’s Washboard Band:

Greyhound George (vocals, guitars)
Washboard Wolf (washboards, percussion, big marching drum)
Andy Grünert (harmonica, lead vocals – #10)

Tracklist "Street Corner Blues":

Do That Thing [21st Century Bluesman] (3:09)

Let Your Money Work For You (3:40)

Apple Street To Memphis (3:34)

Shake Em On Down (3:30)

Airplane Blues (3:36)

Don’t You Mess It Up Again (3:23)

Fake News Blues (3:42)

Busy Woman Blues (3:40)

The World’s Gone Crazy (3:57)

My Wash Woman Is Gone (2:43)

Nine Lives (3:34)

No Mo (4:23)

Ain’t It Lonesome (3:31)

Mama’s Got To Have A Good Loving (3:46)

What You See Is What You Get (3:01)

Gesamtspielzeit: 53:10, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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