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Alastair Greene / Dream Train – CD-Review

Trouble At Your Door hat einen Nachfolger bekommen. "Dream Train" heißt die Blues Rock-Veröffentlichung des Jahres 2017 von Alastair Greene. Zum Vorgänger hieß es in der Rezension: »[…] Wenn in diesem Genre Werbung gemacht werden muss, dann gehört Alastair Greene dazu.«
Der viele Jahre in Diensten von Alan Parsons stehende amerikanische Künstler aus Ventura County in Kalifornien hatte bei "Trouble At Your Door" Erik Norlander als einen der Gäste im Album-Line-up. Bei der Besetzung seines Trios ist mit Bassist Jim Rankin sowie Austin Beede (Schlagzeug) alles beim Alten geblieben. Sehr wohl wurde die Liste der eingeladenen Musiker etwas größer. Mit von der Partie sind Walter Trout, Debbie Davies, Keyboarder Mike Finnigan (Jimi Hendrix, Etta James, Joe Cocker, Bonnie Raitt und andere), Mike Zito sowie Dennis Gruenling.
Mit einer Ausnahme stammen alle Songs aus der Feder des Protagonisten. "Nome Zayne" ist » […] a previously unreleased song written by none other than Billy Gibbons of ZZ Top […] which was recorded with Billy’s blessing. […].«
Vielbeschäftigt hat sich Alastair Greene relativ viel Zeit für sein "Dream Train" gelassen und vom Albumtitel her beginnt die Platte alles andere als verträumt. Der Song "Dream Train" ist ein vom Bottleneck angetriebenes energetisch-flottes Stück Blues Rock. In Kombination mit dem Blues Rock-Boogie "Big Bad Wolf" zündet Alastair Greene gemeinsam mit seinen Begleitmusikern am Bass sowie Schlagzeug schon zu Beginn ein 12-Takter-Feuerwerk mit nachhaltigem Eindruck.
Das Boogie-Format im zweiten Track lässt mit Blick auf das folgende von Billy Gibbons geschriebene "Nome Zayne" schließen, dass es sich wahrscheinlich um eine Boogie-Nummer handelt. Das Stück rockt gut ab, hat Drive mit tiefstimmigem Bass und akzentuiertem Trommeleinsatz. Alastair Greenes Gesang ist souverän und seine Stimmbänder setzt er flexibel ein. Klasse Nummer, aber kein Boogie.

"Another Lie" kühlt die Atmosphäre vor den Lautsprechern ab. Gemeinsam mit Walter Trout und einem im Hintergrund mächtig gut agierenden Keyboarder Mike Finnigan ist es Zeit für eine Blues-Ballade. Klar, dass in den fast sieben Minuten beide Gitarristen ausreichend zu Wort kommen und überhaupt ist diese Komposition ein Highlight der Scheibe.
Nach vier klasse Stücken wartet Alastair Greene in "Song For Rufus", einem auf kaum einhundertzwanzig Sekunden begrenztes Lied, das einen doch überrascht, auf. Nach den furiosen Gitarren-Aktionen greift der Amerikaner zur akustischen Klampfe und präsentiert uns seine Fingerfertigkeit in einer sehr persönlichen Stimmung. Zeit, um die Batterien wieder aufzuladen.
"I’m The Taker" ist mit seinem voluminösen Wah Wah-Pedaleinsatz und einem sichernden Blick in den Rückspiegel der Musikgeschichte eine klasse Blues Rock-Angelegenheit. Bei "DareDevil" bekommt man mit Mike Finnigan sowie Dennis Grüenling gleich zwei Gäste im Doppelpack. Mit stark gespieltem Shuffle-Schlagzeug ist auch dieses Lied zu den Hinhörern zu zählen.
Funkiger Blues Rock ist angesagt, wenn "Grateful Swagger" dran ist. Debbie Davies mag den Funk, macht dieses Instrumental richtig heiß und Bassmann Jim Rangins Solo ist schön fuzzig.

Nach dem verträumten "Iowa" biegt die Combo und ihr Blues-Zug mit Mike Zito im Abteil aber wieder auf die heftiger geschmiedeten Schienen des Genres ab. Schon wieder eine tolle Nummer. Zum Abschluss ein bisschen Rock’n’Roll bringt die Scheibe nochmals in herrliche Rotation. "Dream Train" schließt da an, wo "Trouble At Your Door" aufgehört hat. Die Songs haben die Kraft, auf der Bühne auch ohne die Gäste zu begeistern und man sollte diesen Alastair Greene-Zug auf keinen Fall verpassen.


Line-up Alastair Greene:

Alastair Greene (guitar, lead vocals, harmony vocals, tambourine)
Jim Rankin (bass, additional harmony vocals – #6,7, harmony vocals – #13)
Austin Beede (drums)

Special Guests:
Walter Trout (guitar – #4)
Mike Finnigan (Hammond organ – #4,7,11)
Dennis Gruenling (harmonica – #7)
Debbie Davies (guitar – #8)
Mike Zito (guitar – #12)

Tracklist "Dream Train":

  1. Dream Train (3:41)
  2. Big Bad Wolf (5:27)
  3. Nome Zayne (3:32)
  4. Another Lie (6:53)
  5. Song For Rufus (1:56)
  6. I’m The Taker (4:13)
  7. DareDevil (5:56)
  8. Grateful Swagger (4:30)
  9. Rain Stomp (3:04)
  10. Demons Down (3:38)
  11. Iowa (4:52)
  12. Down To Memphis (4:22)
  13. Lucky 13 (2:34)

Gesamtspielzeit: 54:39, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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